Fast die Hälfte aller Produktionskosten entstehen durch den Rohstoff (Säge- oder Hobelspäne). Für 1 Tonne Pellets werden 7 bis 8 Schüttraummeter Sägespäne benötigt. Bei einer gegenwärtigen Preiserhöhung der Späne um 7 Euro erhöht sich der Pelletpreis um rund 50 €. Bis zu 25 % betragen die Kosten für die Vorbereitung und Verarbeitung der Späne (trocknen, zerkleinern, pressen). Hauptpreistreiber ist aber die gegenwärtige Marktlage. Die Pellets sind knapp, die Lager leer, die Nachfrage ist hoch. Es riecht nach einer „goldenen Nase“.
In Deutschland produzieren über 70 kleine und größere Firmen Holzpellets und weitere sieben neue Pelletwerke sind geplant oder im Bau. Die mögliche Produktionskapazität aller deutschen Pelletwerke beträgt 4,2 Mio Tonnen, doch die tatsächliche Produktion nur 3,1 Mio Tonnen. Für 2022 wird eine Produktionskapazität von 4,7 Mio Tonnen erwartet wobei die tatsächliche Produktion auf 3,3 Mio Tonnen steigen wird bei einem vermuteten Bedarf von 3 Mio Tonnen
Vor 10 Jahren waren Fachleute der Meinung , dass die deutschen Pelletwerke etwa 550 000 Pelletheizungen auf Grund der Rohstoffverfügbarkeit (Säge- und Hobelspäne) in Deutschland versorgen könnten. Inzwischen sind wir 2021 aber schon bei 605 000 Pelletheizungen angekommen und bis 2030 rechnet man jetzt mit einer Verdoppelung der Pelletheizungen auf 1,2 Mio. Damit wird sich auch der Verbrauch auf 5,2 Mio Tonnen verdoppeln.
In absehbarer Zeit werden die Ressourcen an Spänen in Deutschland nicht mehr reichen um den Bedarf der Pelletwerke zu decken. Wahrscheinlich werden viele Pelletwerke auf die großen Bestände von ca 17 Mio Tonnen nicht sägefähigem Stammholz zurückgreifen müssen. Diese Stämme, aus denen keine marktfähigen Holzprodukte hergestellt werden können, werden entrindet, in Zerhackern zerkleinert und in Hammermühlen für die Pelletproduktion vorbereitet. Das Pelletwerk in Endtebrück produziert schon bis zu 60% der Späne aus Waldrestholz. Das Westerwälder Pelletwerk war vor 9 Jahres schon Vorreiter in der Verwertung von Waldrestholz. Zukünftig wird es auch vermehrt Importe von Pellets aus dem europäischen Ausland, vornehmlich aus Osteuropa, geben.
20.01.2022